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Das ASUS P5A Super Sockel 7 Motherboard

[align=right][size=5][b]Einleitung[/b][/size][/align][hr]
[b]Vorgeschichte[/b]
Das ASUS P5A war zur damaligen Zeit eines der wohl meistgekauften Motherboards am Markt. Entwicklungen wie ein FSB von satten 100MHz, Sockel7-Prozessoren jenseits des Pentium und USB machten laufend Weiterentwicklungen notwendig, die in 6 verschiedenen Revisionen dieses Motherboards resultierten, ehe es vom Markt genommen wurde.

[imgleft]./upload/files/1_k62.gif[/imgleft][b]Hardware, die bei dem Release des P5A noch gar nicht abzusehen war[/b]
Wie erwähnt ist ein FSB von 100MHz beim P5A abgesegnet, ermöglicht wird aber auch eine Übertaktung auf bis zu 133MHz. Unterstützung für AMD's K6, K6-2(+) undbis rauf zum  K6-3(+) ist gegeben, der IDE Controller bleibt aber in allen Revisionen auf ATA33 limitiert, je nach Festplatte sollte man auf eine PCI ATA100/133 Erweiterungskarte zurück greifen. Je nachdem welche Variante des Boards man wählte, bot es auch Onboard-Sound, Infrarot und andere Schmankerl.

Im P5A wurde der ALI (Acer Labs Incorporated) Aladdin V Chipsatz verbaut. Er macht K6-3+ Prozessoren, SD-RAM bis 100MHz und AGP 2x erst möglich. Erweiterungen wie der Onboard Stereo-Sound werden von ESS bereit gestellt. Um den USB-Anschluss kümmert sich ALI selbst.

Der kleine Bruder des P5A ist das P5A-B Motherboard im Micro-ATX-Stil.

[align=right][size=5][b]Die Onboard-Hardware im Detail[/b][/size][/align][hr]
[b]Audio[/b]
Der Soundchip, sofern verhanden, kommt von ESS: Solo-1 3D PCI.

[b]Video/Grafik[/b]
Das Board hat bei mir mit Geforce FX Karten ab der 5er Serie (FX5200) Probleme bereitet (kein POST), die GeForce 4 Serie funktioniert teilweise auch schon nicht mehr. Meine Geforce 4 MX460 mit 32MB RAM von Medion zwang mich AGP Fast Write im BIOS zu deaktivieren um überhaupt sein Bild auszugeben, hat Windows 95 und ME trotzdem dauernd zum Absturz gebracht. Eine OEM GeForce 4 MX440 funktionierte aber. Bei ATi ist nach meinen Erfahrungen bei der Radeon 8000-Serie Schluss, wobei Karten generell nicht stromhungrig sein dürfen - der Slot liefert einfach nicht genug Energie. Ich las aber von Anwendern, die erfolgreich eine Radeon 9000, 9250 verwendet haben. Es kommt also offenbar wirklich auf den Leistungshunger und BIOS der Karte an. Von meiner Sicht aus sind eine 7000er ATI/AMD oder eine Geforce 3 zu empfehlen, da die sicherlich alle funktionieren. Ich persönlich fahre mit einer zeitgemäßen Rage 128 Pro - durch die breite Kompatibilität mit BeOS, Windows 95-XP - ganz gut.

[b]Arbeitsspeicher[/b]
Bis zu 768MB RAM werden unterstützt. Das System akzeptiert 168pin SD-Riegel mit maximal 18 Chips, Non-EEC bei 3,3V. 100MHz sind der Standardtakt für den Chipsatz, 133MHz-Riegel in der Regel problemlos möglich - vor allem wenn man Übertakten will. Voraussetzung bei so viel RAM ist die Verwendung eines K6-2+ oder K6-3+ bzw. bei allen anderen CPUs die Größe der Cacheable Area.

[b]Cacheable Area[/b]
Worauf man beim P5A - je nach Prozessor - sehr aufpassen muss, ist die Revision vom Chipsatz. Sie können die Revision ganz leicht feststellen, indem Sie auf folgende Punkte am Motherboard achten:

[inturl=./upload/files/1_img_20201013_150334.jpg][img]./upload/files/thumbs/1_img_20201013_150334.jpg.png[/img][/inturl] [inturl=./upload/files/1_img_20201013_151003.jpg][img]./upload/files/thumbs/1_img_20201013_151003.jpg.png[/img][/inturl]

Sie finden auf der Northbridge bei der Kennnummer am Ende entweder ein C, D, E, F oder G vor.
Je nach dessen Revision und Größe wird der Arbeitsspeicher mithilfe des Onboard-L2-Caches ohne Verwendung eines K6-2+ oder K6-3+ maximal gecached.
[listcircle]
[li] Revision C: 128MB (L2-Cachegröße unerheblich) am P5A Rev. 1.0 und 1.01
[li] Revision D: 128MB (L2-Cachegröße unerheblich) am P5A Rev. 1.02
[li] Revision E: 128MB (L2-Cachegröße unerheblich) am P5A Rev. 1.03 sowie 1.04
[li] Revision F: 128MB (bei 512KB L2-Cache) oder 512MB (bei 1MB L2-Cache) am P5A Rev. 1.04
[li] Revision G: 512MB (bei 512KB L2-Cache) oder 1GB (bei 1MB L2-Cache) am P5A Rev. 1.05 sowie 1.06
[/listcircle]
Wobei neuer hier nicht immer besser ist: Revision [i]G[/i] des Chipsatzes kommt mit dem eigentlich für den Mobilsektor entwickelten K6-2+ und K6-3+ nicht klar, das System arbeitet mit maximal mit halber Geschwindigkeit. In Verbindung mit diesen Prozessoren ist es am besten eine Chipsatz-Revision [i]F[/i] zu suchen. Bei K6-Plus-CPUs übernimmt diese ohnehin das Caching des Arbeitsspeichers und der integrierte L2 Cache des Motherboards wird zum vernachlässigbaren L3-Cache degradiert.

[b]Sonstiges[/b]
Das Board arbeitet eigentlich noch komplett mit Jumpern und erlaubt dadurch leichtes Übertakten und Konfigurieren, ganz ohne Plug'n'Pray oder sonstigen modernen Sperren oder der Notwendigkeit eines BIOS-Resets (bekanntlich bietet dieses Board dort extrem viele Einstellungen). Die I/O-, AGP und DRAM-Spannung lässt sich mittels Jumper von 3,5V auf 3,6V erhöhen.

[align=right][size=5][b]Unterstützte Prozessoren[/b][/size][/align][hr]
Durch den später nicht mehr gesehenen, extem langen Lebenszyklus dieses [i]Super Socket 7[/i]-Motherboards unterstützt dieses vergleichsweise prähistorische P54C Pentiums ([url=https://books.google.at/books?id=5QEAAAAAMBAJ&pg=PT5&dq=intel+introduces+%22socket+7%22&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwilw-T637HsAhXPo4sKHcMlCToQ6AEwAHoECAAQAg#v=onepage&q&f=false]ab 1994[/url]) bis rauf zum K6-3+ ([url=https://web.archive.org/web/20201013140842/https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erste-Exemplare-des-K6-2-gesichtet-28200.html]ab 2000[/url]), der schließlich 2003 von AMD eingestellt wurde und klar zu favorisieren ist.
Aber was ist denn nun schneller? Ein AMD K6-2/550 mit Revision 1.06 oder ein K6-2+/570 mit Revision 1.03? Es ist ganz klar letztere Kombination. Nicht nur wegen den 20MHz mehr, der L2 Cache im Prozessor arbeitet zudem mit Prozessor- statt FSB-Takt und zusätzlich wird der Cache des Motherboards wie erwähnt zum L3-Cache degradiert, kann also als zusätzlicher Zwischenspeicher (auch hier ist die Cacheable Area des Onboard-Cache gültig) genutzt werden, was bei ersterer Konfiguration nicht möglich ist.

Zusätzlich ist der K6-2+ kein [i]echter[/i] K6-2, da er auf der K6-3-Architektur basiert, die eine bessere Pro-MHz-Leistung bietet. Der Unterschied zwischen K6-3+ und K6-2+ liegt allein am L2 Cache, denn der 3er hat 256KB und der 2er nur 128KB.

[b]Intel[/b]
Pentium P54C und P55C ab 60MHz FSB sind unterstützt.

[b]IBM/Cyrix[/b]
M II-PR333, M II PR-300 sind mit einem FSB von 83, 75 sowie 66 MHz unterstützt, Multiplikator von 1 bis 3,5 in 0,5 Schritten. 6x86MX-PR166, 6x86MX-PR200, 6x86MX-PR233, sind mit einem FSB von 66MHz und Multiplikatoren von 2, 2,5, 3 sowie 3,5 unterstützt.

[b]AMD[/b]
Ab K5/90, K6-166 geht es los, bis hin zu einem theoretischem K6-2+/800, K6-3+/800 (OC).
Freie Wahl an Multiplikatoren (1,0 bis 6,0) sowie FSB von 60MHz bis 133MHz (OC).

[b]IDT[/b]
WinChip 2 mit 240MHz, FSB 60MHz und Multi ab 2,33 bis 4,0 unterstützt.

[align=right][size=5][b]Übertakten[/b][/size][/align][hr]
Übertakten ist wie immer ein Glückspiel. Je nachdem welche Komponenten verbaut sind, je nachdem wie sie verarbeitet sind kommt der Eine weiter, der Andere nicht.

Jumperbelegungen für die VCore Spannung:
[url=./images_p5/spannung.png][imgb]./images_p5/spannung.png[/imgb][/url]

FSB und Multiplikator Jumperbelegungen:
[url=./images_p5/jumper_fsb_multi.png][imgb]./images_p5/jumper_fsb_multi.png[/imgb][/url]

Diese (bis zur letzten Manual) undokumentierten Jumperbelegungen bringen einen FSB von 133MHz zustande, funktionieren aber nur selten, und brachten bei mir mit jedem Start einen anderen FSB zu Tage. Den Tipp hab ich aus dem Web-Archive.
[url=./images_p5/oc_undok.png][imgb]./images_p5/oc_undok.png[/imgb][/url] 
[url=./upload/files/1_jumpersundoc.jpg][img]./upload/files/thumbs/1_jumpersundoc.jpg.png[/img][/url]

[align=right][size=5][b]Software[/b][/size][/align][hr]
Auf der P5A-Support-CD von ASUS befindet sich auch ein Tool mit dem Namen [url=https://www.retrospace.net/download/Intel%20LANDesk%20Client%20Manager%203.3%20with%20ASUS%20Thermal%20Monitor.rar]Intel LANDesk Client Manager 3.3 with ASUS Thermal Monitor[/url]. Man würde es kaum vermuten, aber das Teil ist dafür da unter Win9x die Hardware zu überwachen - sprich um CPU-Temperatur, Spannungen und Lüfterdrehzahlen auszulesen.

Es hat allerdings im Setup einen Y2K-Bug und erkennt das 2002er BIOS als älter als das 1997er BIOS an ("02 <= 97", das hat man davon wenn man mit zweistelligen Jahreszahlen arbeitet, war ja 1997 nicht abzusehen, dass 2000 kommt...), weswegen es die Installation verweigert.

Das alte [url=https://www.winhistory-forum.net/showthread.php?tid=16872]InstallShield[/url]-Setup bzw. die mitgelieferte [highlight]ASUS.DLL[/highlight] in [highlight]LM75DATA.Z[/highlight], welche das BIOS-Datum ausliest, zu manipulieren, um die Schranke zu umgehen, war erfolglos. Ich habe allerdings einen Abschnitt in der Bedienungsanleitung gefunden wo es um [highlight]DMICFG.EXE[/highlight] geht. Mit dem Tool kann man die DMI-Informationen manipulieren und somit ein anderes BIOS-Datum vortäuschen. Das Tool ist ebenfalls auf der Support-CD vorhanden und muss unter DOS ohne Speichermanager [highlight]HIMEM.SYS[/highlight] ausgeführt werden.

[align=center][inturl=./upload/files/1_lanmgr.png][img=Y2K-Bug]./upload/files/thumbs/1_lanmgr.png.jpg[/img][/inturl][inturl=./upload/files/1_dmicfg.exe.jpg][img=DMICFG.EXE]./upload/files/thumbs/1_dmicfg.exe.jpg.jpg[/img][/inturl][inturl=./upload/files/1_intellandesk.gif][img=Installiertes LANDesk]./upload/files/thumbs/1_intellandesk.gif.jpg[/img][/inturl][/align]

[align=right][size=5][b]Treiber[/b][/size][/align][hr]
Via [url=https://archive.org/details/asus-p5a]Archive.org Mirror[/url] oder hier:
[url=./images_p5/p5cd.rar]P5A Support CD[/url] (RAR/ISO, ca. 217 MB) - Kopie der originalen ASUS Treiber-CD für AGP, Sound, Chipsatz.
[url=./images_p5/1011.zip]BIOS 1011.005 Beta[/url] (ZIP, 125KB) - Das Letzte BIOS-Update, für HDDs bis 128GB und K6+ Pflicht, läuft bei mir seit 2002 stable.
[url=./images_p5/1007.zip]BIOS 1007.A[/url] (ZIP, 124KB) - Das letzte von ASUS als "stable" abgesegnete BIOS, für K6-2/500-Erkennung, Y2K Patch.
[url=./images_p5/aflash.rar]Award AFLASH[/url] (ZIP, 24KB) - MS-DOS Tool mit Anleitung um das BIOS zu flashen.
[url=./images_p5/k6dos.sys.zip]Treiber K6DOS.SYS[/url] (ZIP, 3KB) - Treiber mit Anleitung um den Multiplikator und "write combining"-Modus unter DOS manuell zu setzen - nur für K6-2+ und K6-3+ geeignet!

ASUS-Treiberseite: [url]https://www.asus.com/de/supportonly/P5A/HelpDesk_Download/[/url]

[align=right][size=5][b]Bedienungsanleitung / Manual[/b][/size][/align][hr]
[url=./images_p5/manual.pdf]ASUS P5A Rev. 1.06 Manual[/url] (PDF, 1,2MB)

[align=right][size=5][b]Betriebssystemkompatibilität[/b][/size][/align][hr]
[b]Designed for[/b]  
Offiziell für :wink:
- Windows 95
- Windows NT 4.0

Das P5A hat viele Jahre überlebt (letzte Revision von 2001) und viele Windowsversionen kommen und gehen gesehen. Je nach Ausstattung wird Windows 95 bis Windows XP von mir empfohlen, wobei ein lahmer Pentium pure Verschwendung auf dem Board ist.
BeOS R5 (Developer Edition 1.1) funktioniert einwandfrei, Haiku nicht.

[b]Mein System[/b]
[inturl=./upload/files/1_img_20201013_150548.jpg][imgright=Das Gehäuse]./upload/files/thumbs/1_img_20201013_150548.jpg.png[/imgright][/inturl][inturl=./upload/files/1_beos.jpg][imgright=BeOS R5 emuliert einen Mac via Basilisk II]./upload/files/thumbs/1_beos.jpg.jpg[/imgright][/inturl]ASUS P5A Rev. 1.03
AMD-K6-2+/570ACZ@605MHz
FSB 110MHz, Multi 5,5
640MB SD-RAM 133
ATi Rage 128 Pro, 32MB; alternierend mit Hercules Terminator 128/3D GLH 8MB
CMD649 IDE ATA100 Controller
80GB Seagate Festplatte; 40GB Seagate Festplatte
Iomega ZIP100
Toshiba 24x DVD-RW
3C905B-TX 100MBit Netzwerkkarte
RealTek RTL8029AS 10MBit Netzwerkkarte
SoundBlaster 16 ISA

Schlüsselwörter: asus p5a anleitung manual specs spezifikationen hilfe übersicht datenblatt revision cacheable area ram maximum chipset chipsatz audio sound graphicscard grafikkarte treiber driver amd k6 k6-2 k6-3 plus k63+ k62+ k6-III k6-II overclock übertakten jumper settings

Beitrag von freaked 19175 Klicks | Keine Quellenangabe
Geschrieben am: 19.08.2012, 17:06:39 Uhr
Zuletzt überarbeitet: 06.05.2023, 11:37:37 Uhr

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